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tangible distance

Die interaktive Rauminstallation »tangible distance« macht die nicht wahrnehmbaren Distanzzonen, die sich kreisförmig um eine Person aufbauen, sichtbar. Die Theorie der »Proxemik« von Edward T. Hall besagt, dass sich um jeden Menschen vier Distanzzonen aufbauen: die intime, persönliche, soziale und öffentliche Distanzzone. Diese Zonen bestimmen, wie weit man sich einer Person nähern darf und sind kulturell sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Verschiedene Vermittlungsebenen machen diese Distanzzonen für den Besucher der Ausstellung begreifbar: den Mittelpunkt der Installation bildet eine weiße Stele. Um diese herum sind die realen Ausmaße der einzelnen Distanzzonen und deren Besonderheiten auf dem Boden mit weißer Klebefolie markiert. Nähert sich der Besucher der Stele und überschreitet dabei die einzelnen Distanzzonen, so blinken die LEDs an der Unterseite der Stele als Reaktion kurz auf. Auf der Stele werden mittels Projektion um eine Holzfigur die unterschiedlichen Ausprägungen der Distanzzonen in verschiedenen Kulturen visualisiert. Durch Drehen der Figur kann man die Unterschiede der Distanzzonen in Westeuropa, Nordamerika, Japan und der arabischen Welt erleben.

Gefühle spielen in der Proxemik eine zentrale Rolle – als Metapher hierfür dient der Magnetismus.
In einer kreisförmigen Matrix sind Kompasse um die Figur angeordnet. Zwei weitere Figuren stehen jeweils für die Gefühle »Sympathie« und »Antipathie« – übertragen auf die Anziehung und Abstoßung von Magneten. In allen drei Figuren befinden sich für den Besucher unsichtbare Scheibenmagnete. Nähert man sich nun mit den Figuren der zentralen Figur in der Mitte, so wird eine Veränderung der Gefühle durch das Ausschlagen der Kompassnadeln visualisiert. Der Besucher kann diese Gefühle unmittelbar spüren, durch die Anziehung bzw. Abstoßung der Figuren.
tangible distance
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